Die historischen Siedlungsgebiete

In den donauschwäbischen Siedlungsgebieten mit ihren städtischen Zentren Ofen, Pest, Stuhlweißenburg, Fünfkirchen, Essegg, Subotica, Neusatz, Temeswar u. a. kam es verhältnismäßig rasch zu einem wirtschaftlichen Aufstieg und zur Umformung der bis dorthin vielfach versumpften oder bloß als Weideland dienenden Landstriche in Kulturlandschaften.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts gelangten über 150.000 Kolonisten aus deutschen und österreichischen Territorien in die Gebiete des damaligen historischen Ungarn. Ihnen ist es hauptsächlich zu verdanken, dass die pannonische Tiefebene im 19. Jahrhundert zur „Kornkammer der Donaumonarchie“ wurde.
Die Siedler stammten in ihrer überwiegenden Mehrzahl aus den südwestlichen deutschen Ländern Rheinpfalz, Elsaß, Lothringen, Baden und Württemberg, in geringerer Zahl aber auch aus Bayern, Österreich und Böhmen. Sowohl die umwohnenden Madjaren als auch die Südslawen nannten sie von Anfang an „Schwaben“, obwohl nur ein Teil von ihnen aus dem heutigen Schwaben stammte. Allmählich ging diese Bezeichnung auch in den eigenen Sprachgebrauch über. Aber erst nach dem Ersten Weltkrieg wurden diese Schwaben – zur Unterscheidung von den Schwaben in Baden-Württemberg – zuerst von den Volkskundlern und Historikern und dann allgemein als DONAUSCHWABEN bezeichnet.
Zu Ende des I. Weltkrieges verlor Ungarn durch das Friedensdiktat von Trianon (4. 6. 1920) zwei Drittel seines Staatsgebietes und das ergab auch eine Dreiteilung der Donauschwaben. Rund 550.000 blieben bei Ungarn, 330.000 kamen zu Rumänien und 510.000 zu Jugoslawien.
Namentlich die in den Dörfern wohnenden Donauschwaben blieben ihrer Sprache, ihrem Brauchtum und ihrer aus der alten Heimat mitgebrachten Religion treu. Sie waren zu 80 Prozent katholisch und zu 20 Prozent evangelisch oder reformiert.